„Rechte Kerle“ – mit solchen und ähnlichen Attributen versuchen feministische Chefideologen – oder soll man besser sagen: Chefpropagandisten – Feminismuskritiker, Männerrechtler, Maskulisten einzuordnen bzw. an den Rand zu schieben.
„Rechte Kerle“ – das beinhaltet zweierlei: einmal wird Feminsmuskritikern damit zugeschrieben, politisch rechtsextrem zu sein. Zum anderen wird behauptet, Feminismuskritiker seien in Bezug auf ihre Vorstellungen von Geschlechterrollen konservativ bis reaktionär, hingen verbissen dem Bild vom „richtigen“, starken und bestimmendem Mann hinterher – das sie entsprechend nachdrücklich dem anderen, dem „unmännlichen“, weil weiblichen Geschlecht gegenüber verteidigen.
Beides trifft meiner Meinung nach für die Mehrheit der sich jetzt zu Wort meldenden Feminismuskritiker oder Maskulisten gar nicht zu.
Eher wenige Maskulisten sind z.B. wirklich „Machos“. Denn „Machos“ würden eben auf keinen Fall ihr Los „jämmerlich“ beklagen – wie Männerrechtler es tun, sondern als „wahre Männer“ mit allen Problemen aus eigener Kraft irgendwie fertig werden und nicht „rumlabern“. Aus diesen Kreisen hört man eher das Klischee: „Männerrechtler sind alle schwul.“ – oder ähnliches.
Gerade das nicht-Macho-Sein macht meiner Auffassung nach viele Männer zu Männerrechtlern. – Besonders als nicht-Machos merken sie auch besonders penetrant die selbstbewusst vorgetragene vollständige Widersprüchlichkeit der heutigen weiblichen Erwartungen an Männer – das eigentliche Thema.
Was die Zuschreibung des Rechtsradikalismus anbelangt: Wohl sicherlich haben Neonazis und hatten die Nationalsozialisten von einst eher konservative Vorstellungen von den Geschlechterrollen. Dass im Umkehrschluss deshalb jeder feminismuskritische Denkansatz als rechtsradikal hingestellt werden kann, halte ich für sehr zweifelhaft. Diese feministische Propagandastrategie ist aber schon ziemlich alt. Sie wurde z.B. von Frau Schwarzer schon in den 70er Jahren (im bekannten sehr ruppigen Stil) angewandt (z.B. in der berühmten Auseinandersetzung mit der Jüdin Esther Vilar, die von ihr als Faschistin beschimpft wurde).
Leider gibt es im Internet wohl auch mehr oder weniger rechtsradikale Maskulisten, die sich zu Wort melden. In den Communities, in denen ich mich bewegt und in die ich geschaut habe, sind aber im Bereich Männerrechte nahezu alle politischen Richtungen etwa gleichgewichtig vertreten. Eine einseitige Zuordnung Maskulismus – Rechtsradikalismus erscheint mir deshalb völlig illegitim. Allerdings tun meiner Meinung nach Männerrechtler gut daran, sich gegen Rechtsradikale abzugrenzen, wie es ja z.B. auch der prominentere Männerrechtler Arne Hoffmann vorbildlich tut – schon um der feministischen Propaganda keine Angriffsfläche zu bieten.
Die unterste Schublade feministischer Propaganda ist es mMn den wirren norwegischen Amokläufer Anders Breivik als quasi Muster-Maskulisten hinzustellen und damit als Beweis, wie bedrohlich und gefährlich Maskulismus für unser Gemeinwesen ist. Das ist das Niveau der Reichstagsbrand-Propanda gerade der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren. So erledigt man eben missliebig Denkende!
Es mag sein, das Anders Breivik (unter anderem) Probleme mit Frauen hatte (wie viele andere Männer auch). Es mag vielleicht auch sein, dass diese Probleme in seiner Persönlichkeitsstruktur eine zentrale Rolle spielten. Das macht ihn aber noch nicht zu einem Männerrechtler – und ganz besonders nicht den Amoklauf zu einer „Männerrechtler-Tat“.
ERGÄNZUNG:
„(R)ECHTE Kerle“ heißt u.a. ein Buch des Profeministen Andreas Kemper. Eine entsprechende Einordnung des Maskulismus bzw. der Männerrechler findet sich aber eben absolut nicht nur bei ihm. Dieser Beitrag stellt KEINE spezielle Besprechung des Buchs von Kemper dar.