Ich habe lange gezögert, ob ich an dieser Stelle tatsächlich einen Beitrag zum im Moment (Januar 2013, Brüderle-„Affäre“, „Sexismus-Kampagne“, „#aufschrei“) sehr aktuellen Thema schreiben sollte oder müsste. Schließlich habe ich hier schon alles gesagt, was man meiner Auffassung nach zu dem Thema sagen müsste: Stichwort: Weibliche Scheinheiligkeit, besonders auch mein Beitrag: Männer sind Schweine.
Die gerade losgetretene Kampagne ist ganz überwiegend genau Ausdruck dieser geradezu systematischen weiblichen Rotkäppchen-Scheinheiligkeit Männern gegenüber und damit auch Ausdruck gerade eines WEIBLICHEN SEXISMUS MÄNNERN GEGENÜBER. (Sexismus sei hier verstanden im ursprünglichen Sinne – als Benachteiligung bzw. Herabwürdigung eines Menschen nur aufgrund seiner Geschlechtszugehörigkeit.)
Dieser weibliche Sexismus drückt sich auch genau in der Weise aus, wie der beklagte angebliche männliche sich ausdrücken soll: Gerade Männer werden hier (mehr oder minder kollektiv) (als „Sexmonster“) herabgesetzt und herabgewürdigt – empfinden es zumindest oft so – oder müssten es mMn „eigentlich“ so empfinden. Auch weibliche Männerfeindlichkeit oder Männerhass spielt hier genauso eine erhebliche Rolle, wie weibliches Macht- und Geltungsgefühl und auch konkretes Machtdenken.
Aber so hat man das einfach nach der vorherrschenden femizentrischen Denke gefälligst nicht zu sehen!
Wenn man das Thema sexuelle Belästigung ganz ernst nehmen wollte, müsste man es sehr differenziert behandeln. Auf eine solchen differenzierte Behandlung ist aber die aktuelle Sexismus-Kampagne (wieder mal) klar nicht aus: alles mögliche und unmögliche soll als „sexuelle Belästigung“ gelten, ein Großteil der Männer, wenn nicht alle sollen als „sexuelle Belästiger“ oder zumindest als grundsätzlich stark zur „sexuellen Belästigung“ neigend hingestellt werden. Damit tut man nebenbei übrigens auch vielleicht wirklich massiv bedrängten Frauen keinen Gefallen.
Wie heißt es z.B. so schön in der aktuellen Debatte: „Anmache“ ist „sexuelle Belästigung“. Gleichzeitig wird der Begriff „Anmache“ oft auch als Synonym für jede Form eines (womöglich sexuellen) Annäherungsversuchs benutzt. Das bedeutet, dass jede Form eines männlichen Annäherungsversuchs von Frauen als „sexuelle Belästigung“ bezeichnet werden KANN – und dann auch oft wird.
„Was du nicht willst, was man dir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu.“ – Das ist, wie schon erwähnt, in meinen Augen ein ganz brauchbarer moralischer Verhaltensgrundsatz.
Wenn und da wo Männer sich nach diesem Grundsatz Frauen gegenüber so verhalten, dass sie keinerlei Probleme damit hätten, wenn Frauen sich ihnen gegenüber entsprechend verhalten würden, dann ist ihr Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit moralisch korrekt. So sollten sich Männer Frauen gegenüber auch verhalten(!) Und so verhalten sie sich, glaube ich, heutzutage auch nicht ganz selten.
Umgekehrt sollten sich aber auch Frauen Männern gegenüber so verhalten, dass sie keinerlei Probleme damit hätten, wenn Männer sich ihnen gegenüber entsprechend verhalten würden. Dass sie das immer tun – da habe ich so meine massiven Zweifel. Wobei für mich Doppelbödigkeit und Scheinheiligkeit ganz klar in diesem Sinne unmoralisch sind.
Das Geschlecht, das sich dem anderen Geschlecht gegenüber scheinheilig verhält oder gebärdet ist das diskrimierende, und das Geschlecht, das das Opfer dieser Scheinheiligkeit ist, das diskrimierte. Das ist meiner Meinung nach ein sehr guter Indikator. Frauen waren und sind diskrimiert da, wo ihnen Scheinheiligkeit entgegengebracht wird oder wurde (Beispiel: am Beginn des letzten Jahrhunderts, wohl auch noch in den 50ern, Beispiel wohl auch: Indien – andere Beispiele…). – Männer werden diskrimiert, da wo ihnen Scheinheiligkeit entgegengebracht wird(!!!)