Das ewige Stakkato vom „Selbstbestimmungsrecht“

Um nicht missverstanden zu werden: ein Selbstbestimmungsrecht, d.h. ein Recht auf Freiheit von Gewalt und von Zwang, sollte und muss in allen einigermaßen vernünftigen und gerechten Gesellschaften für alle Menschen in gleicher Weise gelten – für Frauen und Männer und meinetwegen auch für alle, die sich als irgendwas dazwischen empfinden -d. h. aber eben allerdings ganz klar auch für Männer(!!!).

Recht auf Freiheit von Gewalt und Zwang für Männer würde für mich z. B. auch heißen, dass sie ein Recht auf Phantasien, Wünsche, Träume grundsätzlich haben, auch wenn es so sein sollte, dass Frauen die Phantasien, Wünsche und Träume nicht gefallen. Denn Frauen hätten in dem Fall nicht das Recht, Männern die Phantasien, Wünsche und Träume aufzunötigen, die sie ihren Wünschen gemäß haben sollten.

Ein Recht, Männern Phantasien, Wünsche und Träume vorzuwerfen oder zu untersagen haben Frauen erst recht nicht, wenn diese Phantasien, Wünsche und Träume ihnen selbst gar nicht so fremd sind. Zu Letzterem neigen Frauen mMn aber eben massiv. Scheinheiligkeit und Doppelbödigkeit ist durch den Verweis auf ein bestehendes Selbstbestimmungsrecht NICHT abgedeckt!

Ein Recht auf Selbstbestimmung umfasst nicht ein Recht auf Scheinheiligkeit. Und man bzw. frau kann nicht hingehen und jeden Verweis auf problematische Scheinheiligkeit und mit dem Gegenverweis auf das nun mal bestehende Selbstbestimmungsrecht argumentativ wegdrücken. Genau das geschieht aber typischerweise oft.

Wenn ein Mann eine Frau mit dem Messer bedroht, um sie damit zum Sex zu zwingen, ist das ganz klar Gewalt und Zwang – ein Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Wenn ein Mann eine Frau mit Gewalt bedroht, weil sie eine Beziehung mit ihm nicht möchte oder nicht aufrechterhalten möchte, ist das ein klarer Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Wenn ein Mann zur Seite schaut, wenn ihm eine Frau z.B. sexuell gefällt, ist das genauso klar KEINE GEWALT, KEIN ZWANG – auch dann nicht, wenn der Frau dieses Zur-Seite-Schauen des Mannes nicht gefällt. Das Gleiche gilt z.B. grundsätzlich für’s Ansprechen, eine Bemerkung-fallen-lassen usw.

Die wichtigen Grenzen und Unterschiede zwischen solchen Dingen hat der westliche Feminismus auf eine üble Weise verschoben bzw. aufgeweicht.

Nein, Männer sind auf gar keinen Fall nur dafür da, so zu sein, zu denken und zu fühlen wie Frauen das sich jeweils gerade mal von ihnen wünschen. So kann man Gewalt und Zwang bzw. „gleichberechtigtes“ Selbstbestimmungsrecht eben NICHT definieren!

Steinzeitweibchenschema, welches Steinzeitweibchenschema?

Viele Frauen haben eine große Begabung, Dinge zu bestreiten, die man „eigentlich“ kaum bestreiten kann. Und viele so ungeheuer verständnisvolle Männer unterstützen Frauen auch gern darin.

Männer werden nur allzu eifrig für ihr „ja bekanntes“ „Steinzeitmännchenverhalten“ kritisiert, also ein biologisches – aber halt: doch nicht unbedingt – aber auf jeden Fall archaisches, überkommenes, blöd-traditionelles, gefälligst zu änderndes „Urverhalten“. Allermindestens darf frau sich darüber mächtig lustig machen.

Dass es ein genau entsprechendes Steinzeitweibchenverhalten geben könnte, also ein biologisch geprägtes, auf jeden Fall archaisches, vielleicht ja überkommens, blöd-traditionelles weibliches „Urverhalten“ – diese Feststellung ist geradezu verboten – wird geradezu als „frauenfeindlich“ hingestellt.

Dabei kann es, meiner Wahrnehmung nach, an der Tatsache eines solchen „Steinzeitweibchenschemas“ im Verhalten von Frauen nicht auch nur die geringste Spur eines Zweifels geben.

Im Verhalten von Tieren kann man deutlicheste Parallelen zu einem bestimmten typisch männlichen und typisch weiblichen Verhaltensschema bei Menschen sehen. Aber biologisch fundierte Verhaltensschemata von Frauen und Männer werden vom orthodoxen Feminismus ja sowieso völlig geleugnet. Besonders aber wird es geradezu als Unding hingestellt, bei Frauen ein solches Verhaltensschema festzustellen.

Dabei gehört das Unschuldsgetue vieler Frauen wahrscheinlich selbst zu diesem Verhaltenschema.

Gut, die meisten Menschen leben heute in der Stadt, das Fernsehen wurde abgemeldet, sodass man auch nicht in der Lage ist, sich einmal eine handelsübliche Tierdokumentation anzusehen. Bei fast jeder Tierart gibt es ein aktives, offensives, umwerbendens bzw. umkämpfendes Verhaltensschema des männlichen Parts – und ein entsprechendes passiv-defenisiv-selektives, sich umwerben-lassendes, sich umkämpfen-lassendes Verhaltenschema des weiblichen Parts.

Jeder Städter kann diese Verhaltensschemata deutlich beobachten bei den Stadttauben, die wohl in allen deutschen Innenstädten vertreten sind. Das Männchen plustert sich auf, führt ein („albernes“) Tänzchen auf, „belästigt“ das Weibchen auch ein Stück weit, indem es sich stark nähert und auch in den Weg stellt. Das Weibchen tut zunächst völlig unbeteiligt oder genervt und bedrängt. Das Männchen versucht es weiter und mit einigem Glück gelingt es ihm, ein Weibchen dazu zu bringen sich hinzusetzen – was offensichtlich dann ein Signal zu Kopulation ist.

Wer das noch nicht näher beobachtet hat, möge das ruhig mal tun!

Aber was soll nun menschliches Verhalten nun im entferntesten mit diesem Verhalten von dummen Tauben zu tun haben? – Die Evolutionsbiologie wird scheinbar nicht nur von irgendwelchen religiösen Fundamentalisten in Amerika bestritten.

Punkt ist natürlich nicht nur, dass Tauben sich nach solchen Verhaltensschemata verhalten und dass man bei vielen, vielen Tierarten Ähnliches beobachten kann. Punkt ist, dass man eben bei Menschen ganz ähnliche Verhaltensschemata von Männner UND FRAUEN wahrnehmen kann, WENN MAN DIE NUR WAHRNEHMEN WILL.

Aber die „Biologismus“-Theorie des Feminismus verbietet natürlich eine solche Wahrnehmung. Und auch sonst neigen viele Frauen dazu, eine solche Wahrnehmung weit von sich zu weisen – wie gesagt: das könnte selbst ein Bestandteil des genannten Verhaltensschemas sein.

Denn Passivität heißt auch, dass man sich als nicht verantwortlich sieht, für das was geschieht.

Und viele Männer sind nur allzu schnell bereit, alle Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen – gerade weil da das offensive und umwerbende Verhaltensschema eine relevante Rolle spielt.

Die Biologie wird einfach nur geleugnet – und besonders die Biologie im weiblichen Verhalten.

Geschlechterfeindschaft

Die Sexualfeindschaft ist es mMn ganz banal und klassisch, die wesentlich für die „Geschlechterfeindschaft“ in beiderlei Richtungen verantwortlich ist: die Misogynie (Frauenhass) und die kein bisschen weniger präsente Misandrie (Männerhass).

Man hat ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität, zu den eigenen auftretenden Triebwünschen und macht die „lieben Mitmenschen“ für diese auftretenden Triebwünsche verantwortlich. Zunächst sind das vor allem die Mitmenschen, die Ziele (oder nach Freud „Objekte“) der eigenen Triebwünsche sind. Mit sieht diese Mitmenschen als die verruchten und verderblichen Verführer und Verleiter, diejenigen, die für die bösen eigenen Triebwünsche die eigentliche Verantwortung tragen.

Klassischer- und traditionellerweise wurden vor allem Frauen von Männern so gesehen bzw. hingestellt. Schon in der in unserer christlichen Kultur außerordentlich einflussreichen Geschichte von Adam, der von Eva den verbotenen Apfel gereicht bekommt, spielt genau dieser Effekt die entscheidende Rolle. Eine Minderwertigkeit des weiblichen Geschlechts wurde dann in Folge sehr oft mit der Sicht auf die Frau als das verderbte Verführerinnengeschlecht begründet – nicht selten auch konkret auf Adam und Eva und die Erbsünde verwiesen.

Wenn ein dann neuzeitlich irgendwann auftretender Feminismus diese Sicht auf Frauen kritisiert hat, hat er damit recht gehabt!

Allerdings hat auch die Misandrie (der Männerhass) eine ziemlich lange Tradition. Schon im 18. Jahrhundert kommt er deutlich in Literatur und Philosophie zum Vorschein. Auch hier spielt die Sicht auf den Mann als das tierische und triebhafte Wesen eine entscheidende Rolle. Bemerkenswert ist hier, dass sich vor allem auch – aber doch nicht nur – männliche Philosophen und Literaten mit diesem Denken hervorgetan haben.

Das liegt daran, dass man innerhalb des oben angesprochenen psychologischen Mechanismus nicht nur gern das andere Geschlecht (bzw. das Geschlecht, das Objekt der eigenen Triebwünsche ist) für die eigenen Triebwünsche verantwortlich macht, sondern gern auch die Menschen als besonders triebhaft usw. sieht bzw. darstellt, die als Rivalen bei den eigenen Triebwünschen auftauchen. (Man projiziert auch hier die eigenen Triebwünsche auf die anderen – und verurteilt sie bei den anderen.)

Diesen Effekt gibt es durchaus auch bei Frauen, die andere Frauen als besonders im üblen Sinne triebhaft usw. („Schlampen“ usw.) hinstellen. Selten ist auch das ganz gar nicht!

Aber auch weibliche Misandrie Männern gegenüber wird sicherlich so ganz neu nicht sein. In einer Welt, die von Triebfeindlichkeit bestimmt war, ist sie (im Sinne des obigen Effekts) auch einfach logisch.

Der Feminismus macht schließlich diese weibliche Misandrie Männern gegenüber zunehmend einem seiner Kernthemen. Und ab da hat der Feminismus nicht mehr recht! – Die weibliche Geschlechterfeindschaft Männern gegenüber unterliegt dem selben Mechanismus wie die männliche Geschlechterfeindschaft Frauen gegenüber (und wahrscheinlich kommt auch die Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen beiderlei Geschlechts aus genau der selben Ecke).

Mann/ frau hat ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität und verurteilt deswegen – quasi stellvertretend – die Sexualität der anderen.

Aber, wird man sagen, wie kann das sein, dass solche Effekte heute immer noch eine so entscheidende Rolle spielen, wo wir (zumindest in den westlichen Industrieländern) doch nun ein so offenes und unverstelltes Verhältnis zur Sexualität haben? – Vermutlich, weil das Letztere schlicht und einfach nicht so ist!

Der zurückhaltende Mann

Ich, der Autor dieses Blogs, schreibe hier sicherlich meine „Theorien“ oder Wahrnehmungen auf aus einer bestimmten persönlichen Perspektive. Und das ist sicherlich die Perspektive eines traditionell Frauen gebenüber eher zurückhaltenden Mannes – der es vielleicht mit zunehmendem Lebensalter geschafft hat, diese Zurückhaltenheit zumindest partiell doch zu überwinden.

Wenn man die Thesen dieses Blogs in irgend welchen Internetforen vertritt, in denen man auch auf viele Profeministen oder „Mainstream-manchmal-Feministen“ trifft, bekommt man des öfteren mitgeteilt, die geschilderten Dinge seien nicht ein gesellschaftliches Problem, sondern ein ganz individuelles. Diese Art der „Argumtentation“ ist ja eine ganz klassische – die sich bemerkenswerterweise gerade auch Feministinnen anhören mussten oder zum Teil auch noch heute anhören müssen. – Eine Argumentation, die man gerne jeder Art von Denken gegenüber vorbringt, die die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse kritisiert.

Gerade als zurückhaltender Mann bemerkt man besonders stark, dass Frauen z.B. klar und eindeutig (jedenfalls vom stark beherrschenden Trend her) von Männern etwas anderes erwarten als Zurückhaltung – nämlich eben Aktivität und Offensivität. Zurückhaltende Männer werden von Frauen zum Teil als Männer gar nicht wahrgenommen – geschweige denn, dass sie eine ernsthafte „Chance“ bei Frauen hätten. Allermindestens ist die „Chance“ von nicht-zurückhaltenden Männern ein ganz erheblich höhere.

Dann bemüht man sich als zurückhaltender Mann diese Zurückhaltenheit – quasi mit schweißnasser Hand – zu überwinden – und man hat damit auch prompt gewisse Erfolge beim anderen Geschlecht. Ganz schnell kann es dabei aber auch wieder passieren, dass man von Frauen in die entsprechende Buhmannrolle hineingestellt wird (natürlich auch gerade dann, wenn an sich in der geforderten Offensivität nicht absolut elegant und geschickt anstellt, wie man es dann auch noch soll).

Gerade als tendentiell zurückhaltender Mann bemerkt man besonders stark, wie widerprüchlich, wie egozentrisch (dabei auch wie hoch) und wie scheinheilig weibliche Erwartungen an Männer sein können.

Aktivität und Offensivität ist gleichzeitig etwas, was Frauen massiv von Männern erwarten, ganz schnell ihnen aber auch zum Vorwurf machen. (Gleichzeitig streiten nicht wenige Frauen auch massiv ab, dass sie verstärkte Aktivität und Offensivität von Männern erwarten.)

Das prägt das Bild – gerade für die tendentiell eher zurückhaltenden Männer.

Die weniger zurückhaltenden Männer haben grundsätzlich zunächst mal weniger Probleme. Auch für sie kann es im Falle des Falles natürlich heikel werden, wenn die Frau die Offensivität dieser Männer – berechtigt oder auch weniger berechtigt – eben doch auch „zu viel“ wird. Aber dieser Männertyp blendet diese Gefahr eher aus. In der Regel hat er aber mehr „Erfolg“ bei den Frauen – kann sich meist mehr erlauben – ist meist auch ziemlich geschickt in seiner Offensivität.

Allerdings gehen die tatsächlich relevanten „Übergriffe“ gegen Frauen jedenfalls meiner Einschätzung nach auch gerade von diesem Männertyp aus.

Die Anzahl der eher zurückhaltenden Männer oder auch heimlich zurückhaltenden Männer (die – gerade als jüngere Männer – eine gewisse Schüchternheit durch besonders „cooles“ Getue zu überspielen versuchen) ist mMn aber auch nicht gerade klein. – Diese Männer werden durch feministischen Kampagnen à la „#metoo“ im Zweifel immer noch weiter verunsichert – und müssen sich oft dafür von Feministinnen noch verhöhnen lassen: „Männer haben Angst vor Frauen“ (Man fragt sich: was sollen sie denn sonst haben?)

Es wird mMn niemals legitim sein, dass Frauen einerseits Aktivität und Offensivität von Männern erwarten, andererseits ihnen im Falle des Falles so gut wie nicht zubilligen wollen. Nur leiden darunter (zunächst) nicht alle Männer gleich – das ist klar.

#metoo

Mal wieder wird im Netz wütend „#aufgeschrien“, der überall mangelnde männliche Respekt den Frauen gegenüber empört angeprangert! Aber:

FRAUEN verhalten sich MÄNNERN gegenüber RESPEKTLOS, wenn sie SCHEINHEILIG sich benehmen oder scheinheilig reden. Scheinheiligkeit IST eine Form der Respektlosigkeit. Und ich frage mich schon sehr, ob ich der einzige Mann bin, der das heute häufige weibliche Gehabe Männern gegenüber als scheinheilig wahrnimmt.

Wenn Frauen aus irgend einem Grund Männern gegenüber am passiven, defensiven, selektiven Steinzeitweibchenverhalten massivst festhalten, müssen sie, in dem Maße in dem sie das tun, dem Mann die entsprechende aktive und offensive Rolle zubilligen.

Klar: aktive, offensive Rolle darf nicht heißen: Gewalt – das ist schon die Grenze, die ein Mann respektieren muss! Aber was Gewalt ist, ist nicht beliebig. Gewalt ist (nur) das, was alle Welt klar und eindeutig als Gewalt ansehen würde, was z.B. auch als Gewalt gelten würde, wenn es einem Mann widerführe – z.B: durch einen anderen Mann, oder auch eine Frau.

„Was Du nicht willst, was man Dir tue, das füg‘ auch keinem anderen zu.! – das ist ein gutes, einfaches Prinzip, was moralisches Verhalten beschreibt. So sollten auch Männer und Frauen miteinander umgehen.

Wenn die Frau sich aber passiv-defensiv dem Mann gegenüber benimmt und dem Mann die ihm dadurch zugewiesene offensive Rolle zum Vorwurf macht, ist das nichts als scheinheilig. Ich nenne das das „Rotkäppchen und der böse Wolf“-Schema. Und genau das findet sich in der Realität, wie ich sie beobachte, sehr viel eher, als etwa massenhafte (wirkliche) Gewaltausübung gegenüber Frauen.

Viele Frauen sagen heute z.B. jetzt gern: „Völliger Blödsinn! Frauen verhalten sich doch überhaupt nicht passiv-defensiv-selektiv Männern gegenüber. Das wollen doch höchstens die Männer und die böse Männergesellschaft so.“ Nur: das stimmt so einfach nicht. Das ist typischer weiblicher Lockflucht-Egozentrismus.

Gerade die eher zurückhaltenden Männer (und davon gibt es durchaus so einige) merken sehr deutlich: bist Du nicht offensiv, bist Du kein Mann – jedenfalls kein relevanter Mann oder wirst als Mann einfach übersehen. Nein nein, ganz und gar und überhaupt nicht: das ist nicht die böse Männergesellschaft, die das so sieht, sondern das ist so massiv gerade im Verhaltensschema der Frauen enthalten, die das aber nicht wahrhaben wollen!

Bloßes Gucken soll, dem #metoo-Geschrei zufolge auch schon ein Männerverhalten in Gewaltnähe sein. Wahrscheinlich sollen dann auch irgendwelche Wünsche, Phantasien, Träume, die ein Mann gegenüber einer Frau hat, Anlass zu schweren Vorwürfen sein, die ein Mann sich machen lassen muss. Natürlich hat das nicht das Geringste mit Sexualfeindlichkeit zu tun – weil die Frau hat ja Sex, wenn sie welchen will. Dann liegt aber eben um Scheinheiligkeit vor!

Gucken ist eine Art „Ur-Ausdruck“ männlicher Sexualität. (Frauen dürfen selbstverständlich auch gucken, ich kenne kaum einen Mann, der etwas dagegen hätte.) Man hat Wünsche oder Träume – man guckt – das ist „eigentlich“ eins. Da, wo gucken nicht erlaubt ist, ist Sexualtät nicht erlaubt – beziehungsweise: eben einer bestimmten Gruppe nicht erlaubt!

Dem männlichen Gucken steht oft genug ein weibliches zu-gucken-Geben gegenüber, das allermeist nicht so unschuldig ist, wie es tut. Und da, wo Frauen begehrt sein wollen (und ich denke: das ist hier das Motiv), müssen sie auch mit dem Begehren klar kommen. Klar: nicht grenzenlos, aber doch ein ganzes Stück weit.

Auch Ansprechen müsste ein Mann eine Frau eigentlich grundsätzlich jederzeit dürfen. Wie soll denn eine Kontaktanbahnung funktionieren, wenn doch die Frau sich in der Regel zu fein dazu ist, einen Mann anzusprechen (jawohl ist das immer noch so!). Es sei denn, man ist wieder bei der Sexualfeindlichkeit, die Kontaktanbahnung möglichst unterbinden will.

Die Verhaltenskodexe, die die Feministinnen den Männern hier z. B, auferlegen wollen, sind eine reine femizentrische Zumutung.

Darum geht es in der Regel: Annäherungen, und was Männern dabei erlaubt sein soll, und was alles vieles nicht. Und um Wünsche und Träume, die Frauen angeblich das Recht haben, Männern zu untersagen. Und immer hat der Mann die „Arschkarte“, die aktive, offensive Rolle spielen zu müssen, mit der er dann ins moralische Messer von bewegten oder anders entrüsteten Frauen hineinläuft.

Grenzen? – Ja natürlich gibt es Grenzen für Männer, die sie beachten müssen – aber keine grenzenlosen. Und: es keineswegs nur relevant, was Frauen „stört“.

Die gröberen Fälle von „Übergriffigkeiten“ von denen entrüstete Frauen hier berichten, sind in der Realität sehr viel seltener als behauptet. Die Gesamtfallzahlen werden aber dadurch in die Höhe getrieben, dass eben alles Mögliche an männlichem Offensiv-Verhalten als „Übergriffsverhalten“ verbucht wird.

Und die männliche Offensivität halte ich grundsätzlich für völlig und absolut legitim – eben mindestens so lange wie eine stark ausgeprägte weibliche Defensivität Realität ist (auch wenn sie geleugnet wird).

Ich weiß natürlich nicht, ob der Herr Weinstein tatsächlich (wirkliche) Gewalt oder (wirklichen) Zwang gegen Frauen ausgeübt hat. Wenn er das hat, möge er dafür bestraft werden. Die allgemeine Realität zwischen Männern und Frauen ist aber meiner Wahrnehmung ganz und gar nicht die, dass Männer das generelle Tätergeschlecht und Frauen das arme unterjochte Opfergeschlecht sind. Wie gesagt: Scheinheiligkeit hat nichts mit Respekt zu tun.

Natürlich schwingt auch allgemeine Sexualfeindlichkeit oder Prüderie mit in die Diskussion hinein und äußert sich in ihr – in den USA sowieso, aber auch hier in Deutschland.