Lockflucht

Lockflucht nennt man beim Wild das Paarungsverhalten des Weibchens während der Brunftzeit. Das Weibchen weicht aus, flieht vor den sexuellen Avancen eines Männchens so lange, bis es dann irgendwann bei einem Männchen die Flucht unterlässt, was dann unmittelbare Paarungsbereichtschaft bedeutet und idR. zur Paarung führt.

Während der Brunftzeit (also gerade) wird in der Regel in den Nachrichten im Hinblick auf die Gefahren für den Straßenverkehr vor einem solchen Verhalten des Wildes gewarnt.

Das sexuelle Verhaltensschema des Menschenweibchens dem Mann gegenüber ist meiner Ansicht nach diesem Lockflucht-Verhalten sehr ähnlich und der Ausdruck „Lockflucht“ ein sehr schöner, treffender für dieses Verhalten.

Wobei Frauen gern diese Realität ihres Verhaltens ignorieren, eben nur das primitive, „steinzeitliche“ im Männerverhalten als lächerlich darstellen oder anprangern und meinen, lächerlich darstellen und anprangern zu dürfen. Genau an der Stelle entsteht das, was ich weiblichen Rollenegozentrismus bzw. – dazu benachbart – auch weibliche Scheinheiligkeit nenne.

Frauen denken klassischerweise, dass ihr Sexualverhalten ein neutrales und dann auch moralisch überlegenes – weil ja eben nicht sexuell aktives – darstellt. Dabei ist diese Sicht selbst schon Bestandteil der (egozentrischen) „Lockflucht“-Perspektive.

Wenn Frauen, wie zum Beispiel die Regisseurin Doris Dörrie in Komödien wie „Männer“ die „ewige Schwanzgesteuertheit“ das männlichen Geschlechts so schön veralbern, drückt sich genau diese egozentrische Lockflucht-Perspektive darin aus. Die Primitivität des männlichen Verhaltens wird gesehen, die eigene weibliche übersehen, die mit der männlichen Primitivität ja in einem systematischen Zusammenhang steht.

Für den Feminismus spielen geschlechtsspezifische biologisch-genetische Sexualverhaltensweisen überhaupt keine Rolle, da es das biologische Geschlecht ja angeblich gar nicht gibt, nur ein „Gender“, ein kulturell geprägtes Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe. Trotzdem wird natürlich gern dem männlichen Verhalten die oben genannte Primitivität zum Vorwurf gemacht, für die sich Männer nach feministischer Lesart nur „biologistisch“ entschuldigen.

Nein, nicht nur das spezifische männliche Verhalten IST stark biologisch geprägt, sondern ganz besonders auch das WEIBLICHE!

In so weit man diese Biologie überwinden will, muss man sie AUSGEWOGEN überwinden. Klar muss es gewisse Grenzen für das „Treiber“-Verhalten des Menschenmännchens geben. (Gewalt und Zwang sind z.B. eine solche Grenze.) Das kann aber nicht heißen, dass man dem „Lockflucht“-Verhalten des Menschenweibchens alles zubilligt!

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