Maskulist, aber kein Traditionalist

Ja, ich, der Autor dieses Blogs, verstehe mich (aus guten, rationalen Gründen, wie ich meine) als Maskulist, aber nicht als Traditionalist. Ich fühle mich grundsätzlich eher aufklärerischem, fortschrittsorientiertem, auch eher religionskritschem Denken verbunden. Der Feminismus hatte und hat für mich ausgeprägt traditionalistischen Gesellschaftsformen und Kulturen gegenüber durchaus seinen Sinn und seine Berechtigung. Beispiele mögen islamisch geprägte Gesellschaften sein, auch Verhältnisse wie in Teilen Indiens oder Afrikas – auch Verhältnisse, wie sie bei uns in Mitteleuropa geherrscht haben, z.B. am Anfang des letzten Jahrhunderts, teilweise aber auch bis in die 50er, 60er Jahre hinein. Diesbezüglich halte ich also einen DIFFERENZIERTEN Blick für angemessen. Kritisch stehe ich bestimmten Formen gegenüber, die der Feminismus heute und in den entwickelten „westlichen“ Gesellschaften angenommen hat.

Hier im Blog habe ich diesbezüglich mir relevant erscheinende Problemaspekte dargestellt.

Es ist paradox: aber in manchen Aspekte kommt mir gerade der „westliche Feminismus“ als traditionalistisch vor. Die Sicht auf die Sexualität ist da sicherlich ein klassisches Beispiel. Wobei immer das Spiel gespielt wird: „die Männer“ sollen alle traditionellen Vorstellungen aufgeben – die Frauen können, dann wenn sie mögen, beliebig auf traditionelle Vorstellungen zurückgreifen – auch wenn die Dinge logisch dann gar nicht mehr zusammenpassen. Und alle Einwände werden dann mit dem Verweis auf die angebliche „jahrtausendealte Frauenunterjochung“ und nun doch mal seit Ewigkeiten bestehende Opferrolle der Frau weggebügelt.

Dieses Denken selbst ist traditionalistisch – nach dem Motto: der Mann ist der Chef (soll er jetzt nicht mehr sein) und darum ist er für alles verantwortlich (soll er immer noch sein).

Die „jahrtausendealte Frauenunterjochung“ soll kulturübergreifend gewesen sein und doch rein kultürlich. Wie kann das sein? Absurd: ein biologisches Geschlecht wird geleugnet – biologisch geprägte Geschlechterrollen genauso. Und dann wird von vorn bis hinten aus einem biologischen Geschlechterrollenverständnis heraus argumentiert.

Wenn man biologisch geprägte Geschlechterrollen tendenziell überwinden will, muss man sie zunächst erst mal sehen und darf sie nicht einfach ignorieren. Weg mit der „Männersteinzeit“ – und die Frauensteinzeit darf sich dann so richtig austoben – das geht gar nicht!

„Selbstbestimmungsrecht“

Ja, es stimmt: ich habe ein Problem mit dem sexuellen und nicht sexuellen Selbstbestimmungsrecht von Frauen, so wie Feministinnen und nicht wenige Frauen es heute formulieren. Das geforderte Selbstbestimmungsrecht ist in der Form nämlich ein privilegiertes für Frauen.

Entscheidend ist dabei mMn, wie weit oder eng der Rahmen für „Selbstbestimmung“ von Menschen gefasst wird. Und hier soll es nach meiner Sicht für Frauen dann einen sehr weiten und für Männer einen sehr engen Rahmen geben. MMn sollten aber Frauen nicht weniger, aber eben auch nicht mehr Selbstbestimmungrecht haben wie Männer.

Selbstbestimmungrecht – das hat vor allem mit Gewalt und Zwang zu tun, die Menschen nicht (oder nur nach genau definierten Modalitäten) anderen Menschen gegenüber ausüben dürfen, um ihnen den eigenen Willen aufzuzwingen. Und da ist es eben entscheidend, was man als Gewalt und Zwang ansehen will und was nicht. Feministen und viele Frauen heute wollen – wie ich es hier auch schon dargestellt habe – die Begriffe von Gewalt und Zwang sehr weit fassen, wenn sie denn gegen Frauen ausgeübt werden.

Man kann diese Begriffsausweitung sogar so weit treiben, dass es paradox wird: man sagt, es ist Gewalt oder Zwang, wenn sich ein anderer Mensch nicht vollständig so verhält, wie ich es mir von ihm wünsche. Dadurch übe ich am Ende aber faktisch mehr Zwang oder auch eine Form von Gewalt aus, als man umgekehrt wirklich von Gewalt und Zwang reden könnte.

Gewalt und Zwang ist mMn nur, was alle Welt klar und eindeutig als Gewalt und Zwang erkennen würde, was auch z.B. ein Mann klar als Gewalt und Zwang sehen würde, wenn es ihm widerführe. Vor dieser Art Gewalt und Zwang müssen Männer genauso wie Frauen geschützt sein. „Was Du nicht willst, was man Dir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu.“ Und nach diesem Grundsatz sollten sich unbedingt auch Männer verhalten.

Aber es gibt eben Dinge, die Männer niemals als Gewalt und Zwang sehen würden, wenn sie ihnen widerführen. Und Frauen tendieren sehr wohl dazu (Stichwort: weiblicher Egozentrismus) wie oben beschrieben, alle Mögliche als Gewalt und Zwang darzustellen, einfach nur, weil es nicht genehm ist. Dazu muss deutlich gesagt werden: Männern mag auch einiges am weiblichen Verhalten nicht genehm sein. – Darum ist das aber noch lange nicht Gewalt und Zwang.

Wie hier schon beschrieben, kann man Gewalt und Zwang eng und sehr weit definieren. Wenn man aber diese sehr weite Definition möchte, dann muss diese Definition für alle Menschen gelten – also für Frauen UND Männer. Und, wie gesagt, eine extrem weite Definition würde es paradox machen.

Lockflucht

Lockflucht nennt man beim Wild das Paarungsverhalten des Weibchens während der Brunftzeit. Das Weibchen weicht aus, flieht vor den sexuellen Avancen eines Männchens so lange, bis es dann irgendwann bei einem Männchen die Flucht unterlässt, was dann unmittelbare Paarungsbereichtschaft bedeutet und idR. zur Paarung führt.

Während der Brunftzeit (also gerade) wird in der Regel in den Nachrichten im Hinblick auf die Gefahren für den Straßenverkehr vor einem solchen Verhalten des Wildes gewarnt.

Das sexuelle Verhaltensschema des Menschenweibchens dem Mann gegenüber ist meiner Ansicht nach diesem Lockflucht-Verhalten sehr ähnlich und der Ausdruck „Lockflucht“ ein sehr schöner, treffender für dieses Verhalten.

Wobei Frauen gern diese Realität ihres Verhaltens ignorieren, eben nur das primitive, „steinzeitliche“ im Männerverhalten als lächerlich darstellen oder anprangern und meinen, lächerlich darstellen und anprangern zu dürfen. Genau an der Stelle entsteht das, was ich weiblichen Rollenegozentrismus bzw. – dazu benachbart – auch weibliche Scheinheiligkeit nenne.

Frauen denken klassischerweise, dass ihr Sexualverhalten ein neutrales und dann auch moralisch überlegenes – weil ja eben nicht sexuell aktives – darstellt. Dabei ist diese Sicht selbst schon Bestandteil der (egozentrischen) „Lockflucht“-Perspektive.

Wenn Frauen, wie zum Beispiel die Regisseurin Doris Dörrie in Komödien wie „Männer“ die „ewige Schwanzgesteuertheit“ das männlichen Geschlechts so schön veralbern, drückt sich genau diese egozentrische Lockflucht-Perspektive darin aus. Die Primitivität des männlichen Verhaltens wird gesehen, die eigene weibliche übersehen, die mit der männlichen Primitivität ja in einem systematischen Zusammenhang steht.

Für den Feminismus spielen geschlechtsspezifische biologisch-genetische Sexualverhaltensweisen überhaupt keine Rolle, da es das biologische Geschlecht ja angeblich gar nicht gibt, nur ein „Gender“, ein kulturell geprägtes Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe. Trotzdem wird natürlich gern dem männlichen Verhalten die oben genannte Primitivität zum Vorwurf gemacht, für die sich Männer nach feministischer Lesart nur „biologistisch“ entschuldigen.

Nein, nicht nur das spezifische männliche Verhalten IST stark biologisch geprägt, sondern ganz besonders auch das WEIBLICHE!

In so weit man diese Biologie überwinden will, muss man sie AUSGEWOGEN überwinden. Klar muss es gewisse Grenzen für das „Treiber“-Verhalten des Menschenmännchens geben. (Gewalt und Zwang sind z.B. eine solche Grenze.) Das kann aber nicht heißen, dass man dem „Lockflucht“-Verhalten des Menschenweibchens alles zubilligt!

Auf dem Weg zum feministischen Unrechtsstaat

Eine (erneute) Verschärfung des Sexualstrafrechts ist wieder mal geplant und steht offensichtlich auch unmittelbar bevor, da die zur Zeit regierende Koalition aus SPD und CDU sich diesbezüglich einig ist. „Nein heißt nein“ soll „endlich“ bei der Definition von Vergewaltigung gelten. Mehr noch: auch bei einem nicht verbal in irgend einer Weise signalisierten aber nicht ausgespochenen „nein“ soll von Gerichten auf Vergewaltigung erkannt werden können. Auch eine „Überumpelung“ soll als Vergewaltigung gelten können. Gewalt oder Gewaltdrohung muss dem Mann „endlich“ nicht mehr nachgewiesen werden.

Das heißt was? – Das heißt, dass ein Jörg Kachelmann „endlich“ nicht mehr freigesprochen werden würde, weil ihm Gewalt oder Gewaltdrohung nicht nachgewiesen werden konnte. Gewalt müsste eben überhaupt nicht mehr nachgewiesen werden. Letztlich nichts müsste wirklich nachgewiesen werden. Über ein ausgesprochenes „Nein“ gibt es in der Regel in solchen Fällen keine beweiskräftigen Video- oder Tonaufzeichnungen. Mehr noch: es ist ja gar nicht nötig. Es reicht, dass die Frau ein „Nein“ gedacht oder gefühlt hat (oder es nachträglich denkt oder fühlt?). Wie kann so was nachgewiesen werden, wenn zuvor schon die Gerichte größere Schwierigkeiten hatten, Gewalt oder Gewaltdrohung wirklich nachzuweisen. Aussage wird hier erst recht gegen Aussage stehen.

Und selbst, wenn es eine Videoaufzeichnung mit einem ausgesprochenen „Nein“ der Frau wirklich gäbe, man wüsste z.B. immer noch nicht was mit dem „Nein“ genau gemeint war (z.B. die Videoaufzeichung, eine bestimmte Sexualpraktik … ?). Ein „nein“ kann auch frau sich innerhalb eines gewissen Zeitraumes überlegen (genauso wie ein „ja“!). Klar ist diese Definition schon dann nicht, wenn man wirklich ein ausgesprochens „Nein“ voraussetzt. – Tatsächlich will man hier ja aber noch viel weiter gehen.

Faktisch wird es mit einer derart „gummiartig“- weichen Straftatdefinition dem Richter möglich einen Beschuldigten nach völligem Belieben zu verurteilen oder nicht zu verurteilen (idR dann wohl auf der Basis von „Indizien“). Und genau so ist es von der feministischen Ideologie auch beabsichtigt: „Lasst die Kachelmanns dieser Welt nicht entkommen!“ (egal, was sie wirklich getan oder nicht getan haben) – das ist hier das Motto.

Und Jörg Kachelmann wäre nach den geplanten Gesetzen wegen Vergewaltigung auch verurteilt worden. Andere („normale“) Männer, ohne diesen Prominenzgrad, ohne die große Medienbeachtung der Sache und ohne teuere Anwälte wären noch viel sicherer verurteilt worden.

Natürlich könnte ein sehr korrekt arbeitender Richter auch nach den neuen Gesetzen konsequent immer noch das „in dubio pro reo“-Prinzip konsequent anwenden. Dann würde sich (theoretisch) fast nichts ändern (und die neuen Gesetze wären sinnlos). In der Praxis weiß man aber, was passieren wird.

Ein Mann wird sich – wenn er denn Verkehr mit der Frau gehabt hat – kaum noch irgendwie gegen eine Beschuldigung wegen Vergewaltigung wehren können, wenn sie denn erhoben wird.

Falschbeschuldigungen und Falsch-Verurteilungen werden alle Türen und Tore weit geöffet (NOCH weiter als bisher schon). Das Argument im Hintergrund sagt: es ist ja ansonsten wegen des in-dubio-pro-reo-Prinzips so ungeheuer schwer, einem Mann eine Vergewaltigung nachzuweisen. Und darum muss man eben diesen Nachweis so leicht wie nur irgend möglich machen (und damit faktisch das in-dubio-pro-reo-Prinzip unterhöhlen). Frauen sind angeblich sowieso so gute Menschen, dass sie so gut wie nie Männer falsch beschuldigen (das Gegenteil ist längst bewiesen). Und wenn dennoch Falschbeschuldigungen vorkommen sollten, dann sind das wohl „Kollateralschäden“ – die das angeblich seit Jahrtausenden die Frauen unterjochende männliche Geschlecht gefälligst hinzunehmen habe.

Wenn ein Strafgesetz in der Definition des Deliktes so gummiartig weich formuliert ist, dass ein Richter einem Beschuldigten gegenüber es fast völlig beliebig in der Urteilsfindung auslegen könnte, wenn er denn wollte, hat das mit Rechtsstaat nichts mehr zu tun. Wenn diese betreffenden Strafgesetze dann zusätzlich noch nur gegen eine Bevölkerungsgruppe ausgerichtet sind, weckt das dunkle Erinnerungen – oder müsste eigentlich massiv dunkle Erinnerungen wecken. (Und dass eine Frau wegen Vergewaltigung verurteilt wird, weil ein Mann ihr ja irgendwie ein „Nein“ signalisiert hatte – darauf kann man wohl lange warten!)

Glotzen

Der Vorwurf des „Glotzens“ heterosexuellen Männern gegenüber seitens von Frauen, „FeministInnen“ und Frauenverstehern ist klassisch – ist dabei auch ein klassisches Beispiel weiblicher Scheinheiligkeit.

Nichts gehört dabei natürlicher und logischer zur menschlichen Sexualität als der Impuls, einen attraktiven möglichen Sexualpartner anzuschauen, besonders dann, wenn Anblicke geboten werden – teilweise einfach nur um des Anschauens Willen (der Genuss des Anblicks), teilweise zum auswählenden Taxieren, teilweise auch tatsächlich mit dem Ziel der sexuellen oder auch romantischen Annäherung, ohne die es natürlich nie zu „mehr“ kommen würde.

Nicht nur beim Menschen, auch anderswo in der Biologie ist das so. Wie auch anderswo in der Biologie hat das eine Geschlecht den offensiveren Part bei der Sexualität – das ist meist das männliche und das andere Geschlecht spielt den defensiven und selektiven Part. – Gut, aber das ist ja auch alles „Biologismus“…

Für die moralische Bewertung entscheidend: So gut wie NIE, würde ein Mann sich beispielsweise über das – womöglich sexuell motivierte – länger andauernde Angeschaut-werden durch eine Frau ernsthaft beklagen oder von sexueller Belästigung sprechen. Ja natürlich: ganz im Gegenteil: so manch ein Mann würde sich ein solches Verhalten weiblicherseits eher wünschen als alles andere – zumindest dann, wenn dieses Anschauen nicht hämisch und scheinheilig gemeint wäre. Und: nein, das ist nicht nur so dahingesagt!

Nach dem moralischen Grundsatz: „Was du nicht willst, was man Dir tu‘, dass füg‘ auch keinem anderen zu.“ verhalten sich Männer hier wie da oft eigentlich sehr viel moralischer als gesagt wird.

Übrigens wird zwischen homosexuellen Männern, ich vermute sogar: zwischen homosexuellen Frauen gegenseitiges Anschauen und Angeschaut-werden völlig selbstverständlich sein.

Aber viele Frauen nennen männliches Schauen schnell „sexuelle Belästigung“, die am liebsten zum Straftatbestand erhoben werden sollte. Das sogenannte „Glotzen“ wird vom Feminismus typischerweise in einem systematischen Zusammenhang mit Vergewaltigung dargestellt – quasi als „sanfte“ Form der Vergewaltigung („Vergewaltigung mit Blicken“, „nur verschiedene Formen von Übergriffen“).

Die Zeitdauer des Schauen ist dabei übrigens in Wahrheit kaum relevant. Wenn die Frau das männliche Schauen subjektiv stört (z.B. weil ihr der Mann nicht gefällt), ist es eben „Belästigung“ oder ähnliches – auch wenn es nur eine Zehntelsekunde gedauert hätte.

Ich denke: fast alles, was ein Mensch anderen Menschen zu gucken gibt, muss auch angeguckt werden dürfen – das gilt noch sehr viel mehr wenn mutwillig und gezielt etwas zu gucken gegeben wird.

Und letzteres ist bei Frauen gar nicht so ganz selten der Fall. Man könnte meiner Meinung nach Frauen das zum Exhibitionismus neigende Geschlecht nennen. Und es ist dabei nicht so, dass etwa die „Männergesellschaft“ Frauen dazu zwingt, wie der Feminismus behauptet. Nein, es macht vielen Frauen einfach von sich aus Spaß, das Begehren der Männer zu wecken, mit dem Begehren der Männer zu spielen. Es ist vermutlich einfach die weibliche Sexualtität, die sich hier – durchaus erst mal legitimerweise – äußert.

Aber es ist nicht mehr legitim, begehrt sein zu wollen, und das Begehren dann scheinheilig moralisch zu verurteilen.

Eins ist sicher: Frauen tragen z.B. tiefe Dekolletés nicht, weil sie oft zwischen den Brüsten so schrecklich schwitzen. Und genau so sicher ist : heterosexuelle Frauen würden diese tiefen Dekolletés nicht tragen, wenn es keine Männer gäbe.

Die Frau setzt „Blickfänger“ ein (in der Modebranche auch so genannt) und entrüstet oder mokiert sich zumindest, wenn diese Blickfänger dann auch männliche Blicke fangen.

Es geht hier nicht nur um freigelegte Haut oder sehr enge Kleidung. Auch z.B. Schmuck und Makeup sind Dinge, die auf das Begehrt-werden ausgerichtet sind. – Frauenschmuck findet man übrigens sogar schon in Gräbern aus der Steinzeit!

Ein oft gehörter Ausspruch von Frauen ist: „Frauen kleiden sich nur für sich selbst sexy, nicht für die Männer. Das die das nicht begreifen.“ Dieser Ausspruch ist wie manches Diesbezügliche bei Frauen völlig unaufrichtig. Zwar denken Frauen wohl oft nur an sich, wenn sie sich entsprechend kleiden und ausstaffieren und nicht an die „blöden Männer“. Aber sie machen sich überhaupt nicht klar, dass das erwünschte Begehrt-werden ohne Begehren und Begehrende nicht möglich ist.

Wobei es durchaus vorstellbar ist, dass die Doppelbödigkeit die Lust an dem Spiel bei Frauen noch weiter erhöht: z.B. Befriedigung der Eitelkeit und Erzeugung von Manipulationsmöglichkeiten.

Teilweise empfinden Männer das entsprechende weibliche Verhalten sogar als sadistisch. Der Mann wird teilweise massiv mit Reizen bombardiert. Tritt dann irgendwelches Begehren auf, wird er als Primitivling gedemütigt und bekommt von seiner Domina die harten Schläge der moralischen Gerte zu spüren.

In eine ähnliche Richtung geht das nicht selten gehörte Argument, man könne von Frauen doch nicht eine womöglich verschleierungsähnliche Kleidung erwarten, nur weil die „blöden notgeilen Männer“ so gut wie nicht in der Lage wären, ihre Triebe im Zaum zu halten. Das ist sehr viel Verhöhnung per Scheinheiligkeit drin.

Wer begehrt sein will (das ist legitim), muss Begehren akzeptieren. Punkt.

Und: Gewalt oder Zwang ist das bloße Schauen keinesfalls.

Für tatsächlich nicht legitim würde ich höhnisches bzw. auch gerade scheinheiliges Schauen halten – also ein Schauen, hinter dem gerade gar kein Interesse steht, sondern tatsächlich Herablassung. Das findet man bei Männern hier und heutzutage aber eher selten – viel eher gerade bei femizentrisch denkenden Frauen – gut, auch bei einigen wenigen Männern aus traditionalistisch geprägten Kulturen und in traditionalistisch geprägten Kulturen.

Der Feminismus stellt die Dinge gern so da, als wenn das männliche Schauen auf Frauen immer dieses höhnische, herablassende, eben gerade auch scheinheilige Schauen wäre. Das trifft aber hier und heute allermeist gar nicht mehr zu, während das höhnische Scheinheilige oft genug eben gerade von Frauen ausgeht.