Frauen sind scheinheilig

Hervorgehoben

Der am häufigsten von Frauen über Männer gesagte Satz ist: „Männer sind Schweine“ – und gemeint ist i.d.R. nicht primär, dass diese sich zu wenig waschen. Ich nehme Frauen von der deutlichen und beherrschenden Tendenz her als das scheinheilige Geschlecht wahr. Zunächst mal gilt das vor allem für den durchaus wichtigen Bereich der Sexualität.

Es ist klassisch, dass Frauen Männer als das Geschlecht hinstellen, „das immer nur auf Sex aus ist“ – dabei bei der Partnerwahl ziemlich beliebig ist. „Sexuelle Übergriffe“ von Männern Frauen gegenüber seien sehr häufig. Monogamie, Treue, Verlässlichkeit, die „wahre Liebe“ sei für die meisten Männer „ein Fremdwort“. – Wobei der Feminismus die männliche Sexualität gern auch mal als ein reines „Machtding“ – also als wirkliche Sexualität eigentlich gar nicht existent darstellt.

Frauen spielen sehr gern „Rotkäppchen und der böse Wolf“ mit Männern (und das weit über die Pubertät hinaus). Sie halten – aller Emanzipationsforderungen zum Trotz – dennoch am traditionellen (allerhöchstwahrscheinlich biologisch fundierten) Rollenschema der Passivität, Defensivität und Selektivität – am Sich-umwerben-, Sich-umkämpfen-, Sich-erobern-lassen fest und weisen so den Männern die entsprechende aktive, offensive Rolle zu – und lassen sie dann mit dieser Rolle in ihr sexualmoralisches Messer laufen. (Nebenbei ist hier deutlich auch Macht und Eitelkeit Motiv.)

Dieses doppelte Spiel mit der Sexualität der Männer ist ein (wahrscheinlich uraltes und wahrscheinlich biologisch fundiertes) Grundprinzip (und soll es weiterhin unhinterfragt sein dürfen).

Bei Frauen äußert sich Sexualität nur deshalb weniger druckvoll, weil sie innerhalb des genannten Schemas erheblich leichteren Zugang zur Befriedigung derselben haben! Sie selbst machen den Männern die Sexualität zu einer „druckvolleren“ Angelegenheit – und beschweren sich dann bitter über das Ergebnis. Frauen erzeugen das bezeichnende Gefälle, das in Bezug auf die Sexualität zwischen Frauen und Männern besteht – und beklagen sich dann, wenn Männer ein diesem Gefälle gemäßes Verhalten zeigen (was sie natürlich oft auch tun).

Diese – ja eigentlich ziemlich eindeutige – sexuelle Scheinheiligkeit von Frauen Männern gegenüber hat gar nicht selten – z.B. im Umfeld des Feminismus – einen geradezu aggressiven Charakter.

Den Bereich Liebe, Beziehung und verlässliche Treue, den bezeichnen Frauen dann oft als „ihren“ Gegenentwurf zur „Sexorientierung“ der „blöden primitven Steinzeitmänner“. Da heißt das Stereotyp: „Männer wollen nur ihren Spaß“ und Frauen die „wahren und wirklichen“ Gefühle.

Im Bereich Liebe, Beziehung, Treue setzt sich die weibliche Scheinheiligkeit und weiblicher Egozentrismus nach meiner Wahrnehmung aber ziemlich oft einfach nur fort: die Dinge sind immer genau dann „ganz etwas anderes“, wenn Frauen das hinstellen wollen. – „Ich bin die Frau, ich mache die Regeln.“

Frauen „brechen“ Männern in Wahrheit kaum weniger häufig „das Herz“ als umgekehrt! Männer sollen typischerweise aber „die Klappe halten“, wenn sie das so empfinden.

Reichlich oft ist es dann so, dass Frauen in diesen Fällen absolut gute Gründe, allermindestens aber hervorragendste Entschuldigungen glauben, für sich geltend machen zu können – den Männern in entsprechenden umgekehrten Fällen absprechen. Frauen lassen hier einseitig nur ihre Vorstellungen, ihre Bewertungsmaßstäbe, ihre Spielregeln gelten – und die der Männer eben nicht – das ist der ganze Trick.

Weibliche Scheinheiligkeit und weiblicher Egozentrismus Männern gegenüber sind nahe beieinander.

Dass Frauen in dem, was sie „Liebe“ nennen, grundsätzlich aufrichtiger und leidenschaftlicher sind als Männer halte ich für sehr bestreitbar – aber sie stellen die Dinge eben zu gerne so dar (und es wird auch gern allgemein so dargestellt).

Von Männern wird – jedenfalls dann an der richtigen Stelle – erwartet, wie dereinst die „harten Männer“ zu sein, die nicht weinen und nicht klagen und mit allen Zumutungen fertig werden (die Dinge „sportlich“ sehen).

Frauen veräppeln Männer oft genug reichlich in sexueller Hinsicht und reden dann gegebenenfalls viel von Liebe/ Beziehung/ Treue, die doch nun mal viel wichtiger seien – Und dann veräppeln Frauen Männer – genauso: oft genug – im Bereich Liebe/ Beziehung/ Treue ein zweites Mal. (Sorry: „Veräppeln“ ist irgendwo das einfach treffendste Wort.)

Falls eine Frau dann ein Leben ohne Beziehung evl. mit wechselnden Sexualpartnern führen möchte (zeitweise oder auf Dauer), darf sie das aus Emanzipationsgründen selbstverständlich – obwohl gerade eben noch ein entsprechendes Konzept Männern massiv zum Vorwurf gemacht wurde.

– Ist das nun eine illegitime Generalisierung weiblichen Verhaltens und Denkens? Es mag ja sein, dass diese Aussagen nicht für alle Frauen in gleicher Weise gelten. Von der starken (vielleicht auch beherrschenden) – quasi „statistischen“ Tendenz in unserer Gesellschaft her sind sie aber meiner Meinung nach zutreffend. Und in diesem Sinne sind diese Aussagen wie gesagt natürlich auch gemeint. – Das gilt es besonders zu betonen, weil Männer ja scheinbar nicht „Frauen…“ sagen dürfen, obwohl „Frauen“ heute fast ununterbrochen „Männer…“ sagen 😉 – und gerade das oft in einer wirklich problematisch verallgemeinernden Weise.

Ich glaube durchaus, dass der beschriebene Effekt ein wesentlicher Aspekt der Beziehung der Geschlechter zueinander ist: (Viele) Frauen sehen Männer durch die Brille der Scheinheiligkeit; (viele) Männer empfinden Frauen (auch heimlich oder uneingestanden) als scheinheilig.

Auch die Schuldgefühle, die Frauen Männern über die Scheinheiligkeit erzeugen, sind für sie wahrscheinlich auch ein entscheidender Macht- und Manipulationsmechanismus. Aber der Feminismus will nur von „Männermacht“ reden.

Die Welt zeigt sich in den genannten Punkten eher als eine „women’s world“ als eine „men’s world“.

(Nur gibt es da eben die „Vorschrift“, dass man die Welt ausschließlich aus einer bestimmten Frauenperspektive zu sehen hat – und eben nicht aus einer abweichenden Männerperspektive.)

Das ewige Stakkato vom „Selbstbestimmungsrecht“

Um nicht missverstanden zu werden: ein Selbstbestimmungsrecht, d.h. ein Recht auf Freiheit von Gewalt und von Zwang, sollte und muss in allen einigermaßen vernünftigen und gerechten Gesellschaften für alle Menschen in gleicher Weise gelten – für Frauen und Männer und meinetwegen auch für alle, die sich als irgendwas dazwischen empfinden -d. h. aber eben allerdings ganz klar auch für Männer(!!!).

Recht auf Freiheit von Gewalt und Zwang für Männer würde für mich z. B. auch heißen, dass sie ein Recht auf Phantasien, Wünsche, Träume grundsätzlich haben, auch wenn es so sein sollte, dass Frauen die Phantasien, Wünsche und Träume nicht gefallen. Denn Frauen hätten in dem Fall nicht das Recht, Männern die Phantasien, Wünsche und Träume aufzunötigen, die sie ihren Wünschen gemäß haben sollten.

Ein Recht, Männern Phantasien, Wünsche und Träume vorzuwerfen oder zu untersagen haben Frauen erst recht nicht, wenn diese Phantasien, Wünsche und Träume ihnen selbst gar nicht so fremd sind. Zu Letzterem neigen Frauen mMn aber eben massiv. Scheinheiligkeit und Doppelbödigkeit ist durch den Verweis auf ein bestehendes Selbstbestimmungsrecht NICHT abgedeckt!

Ein Recht auf Selbstbestimmung umfasst nicht ein Recht auf Scheinheiligkeit. Und man bzw. frau kann nicht hingehen und jeden Verweis auf problematische Scheinheiligkeit und mit dem Gegenverweis auf das nun mal bestehende Selbstbestimmungsrecht argumentativ wegdrücken. Genau das geschieht aber typischerweise oft.

Wenn ein Mann eine Frau mit dem Messer bedroht, um sie damit zum Sex zu zwingen, ist das ganz klar Gewalt und Zwang – ein Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Wenn ein Mann eine Frau mit Gewalt bedroht, weil sie eine Beziehung mit ihm nicht möchte oder nicht aufrechterhalten möchte, ist das ein klarer Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Wenn ein Mann zur Seite schaut, wenn ihm eine Frau z.B. sexuell gefällt, ist das genauso klar KEINE GEWALT, KEIN ZWANG – auch dann nicht, wenn der Frau dieses Zur-Seite-Schauen des Mannes nicht gefällt. Das Gleiche gilt z.B. grundsätzlich für’s Ansprechen, eine Bemerkung-fallen-lassen usw.

Die wichtigen Grenzen und Unterschiede zwischen solchen Dingen hat der westliche Feminismus auf eine üble Weise verschoben bzw. aufgeweicht.

Nein, Männer sind auf gar keinen Fall nur dafür da, so zu sein, zu denken und zu fühlen wie Frauen das sich jeweils gerade mal von ihnen wünschen. So kann man Gewalt und Zwang bzw. „gleichberechtigtes“ Selbstbestimmungsrecht eben NICHT definieren!

Incels

Im Netz gibt es Communities, deren Mitglieder sich „Incels“ nennen. „Incel“ ist dabei eine Abkürzung für involuntary celibate – also sind das Menschen, die sich als unfreiwillig zölibatär bezeichnen und diese Lage zu ihrem Thema machen. Ursprünglich sollen sogar Frauen aus dem feministischen Lage eine entsprechende Bewegung gegründet haben, die aber dann von Männern „übernommen“ worden ist und heute fast ausschließlich aus (scheinbar auch sehr jungen) Männern besteht.

Man stößt als Maskulist, Männerrechtler oder Feminismuskritiker auf diesen Begriff, weil man vom feministisch-femizentrischen Lager gern mal in polarisierender Absicht verallgemeinernd in eine Schublade mit solchen Subkulturen gesteckt wird. Gleichzeitig wird da gern mal von einer großen Gefahr gesprochen, die von solchen Subkulturen ausgeht – und damit auch von allen, die mit diesen Subkulturen in Zusammenhang gebracht werden.

Ich, der Autor dieses Blogs, würde mich Maskulist nennen, aber sicherlich nicht „Incel“. Eine solche Bezeichnung würde auch eine Lüge beinhalten 😉 . Eine sexuelle Frustation in der einen oder ganz anderen Form und Ausprägung ist allerdings für Männer im aktuellen Rahmen durchaus typisch – und mMn damit klar ein Thema für einen Maskulismus. Auch ein Zusammenhang mit dem Feminismus in den entwickelten Industrieländern besteht mMn eindeutig.

Menschliches Mitgefühl haben die „Incels“ mMn durchaus verdient. Mit den Analysen und Schlüssen, die man in solchen Gemeinschaften öfter antrifft, kann mann allerdings in vielen Fällen nicht bis gar nicht einverstanden sein.

Völlig inakzeptabel ist es ganz klar, wenn in solchen Communities (tatsächliche) Gewalt und (tatsächlicher) Zwang gegen Frauen oder Sex mit Kindern u.ä. als legitim hingestellt wird. Und dergleichen passiert offenbar. Mitglieder dieser Communities scheinen ganz überwiegend sehr junge, u.a. in ihrer Persönlichkeit nicht sehr gefestigte Männer zu sein. Natürlich kann von diesen, wenn es schlecht läuft, auch eine Gefahr ausgehen (wie eigentlich von allen Radikalen in allen möglichen Bereichen).

Das grundsätzliche Problem aber, in einen oder anderen Form und Ausprägung sexuell frustriert zu sein, haben mMn nicht ganz wenige Männer – einige offen, einige heimlich, viele verdrängen das auch. Natürlich hat dieses Problem auch mit der Persönlichkeit der betroffenen Männer zu tun, wäre möglicherweise individuell weniger gravierend, wenn man z.B: psychologisch versuchen würde, die eine oder andere Veränderung herbeizuführen.

Aber dieses Problem hat (wie so oft in solchen Fällen) genau so etwas zu tun mit bestimmten gesamtgesellschaftlichen Bedingungen. Es entsteht aus der WECHSELBEZIEHUNG von bestimmten Persönlichkeiten mit bestimmten gesamtgesellschaftlichen Bedingungen.

Zu den Bedingungen gehört mMn unter anderem das DEUTLICHE GEFÄLLE zwischen Frauen und Männern, das vor allem aber nicht nur im Bereich der Möglichkeiten zur Auslebung sexueller Wünsche eindeutig besteht. Frauen erzeugen mMn (jedenfalls von der beherrschenden Tendenz her) dieses Gefälle mit ihrer Neigung zum biologisch-archaischen SCHEMA DER DEFENSIVITÄT UND SELEKTIVITÄT (von mir hier des öfteren schon „Steinzeitweibchenschema“ genannt.

Zu den Bedingung gehört auch, dass (in den entsprechenden Milieus) so getan wird, als bestünde dieses biologisch-archaische weibliche Verhaltensschema gar nicht – als bestünde damit auch keine Notwendigkeit für ein entsprechendes männliches offensives Verhaltensschema. Und dann wird – einseitig – dieses männliche offensive Verhaltensschema als zunehmend inakzeptabel dargestellt, werden immer weiter gehende Restriktionen diesem männlichen offensiven Verhaltensschema gegenüber gefordert. Diese Sicht ist eine weiblich-egozentrische, femizentrische Sicht.

Sexuelle Frustration kann heißen, dass man als junger Mann überproportional lange Zeit „männliche Jungfrau“ bleibt, kann heißen, dass das durchaus stattfindende Ausleben der eigenen Sexualität mehr oder weniger weit hinter den Wünschen zurückbleibt (quantitativ und vor allem auch qualitativ), kann auch heißen, dass man den „Preis“, den man für das stattfindende Ausleben von Sexualität zahlt, als zu hoch erlebt wird.

Männer wird oft genug vorgeworfen, dass ihnen „Sex zu wichtig“ ist. Wenn mann sich dazu bekennt, sexuell frustiert zu sein, gibt mann diesem Vorwurf zusätzlichen Anlass. Lächerlich gemacht wird von Frauen das „blöde Herumgesexe“ von Männern sowieso gern. Dieser Lächerlichkeit gibt mann sich zusätzlich preis.

Das wirkt sich dann auf die psychologische Disposition solcher Männer aus – und kann Aggressionen oder Autoaggressionen hervorrufen und tut das hier und da auch. (Sado-masochistische Neigungen sind in dem Bereich vermutlich auch gar nicht besonders selten und nicht überraschend.)

Mindestens zur Hälfte haben die Incels recht.

Steinzeitweibchenschema, welches Steinzeitweibchenschema?

Viele Frauen haben eine große Begabung, Dinge zu bestreiten, die man „eigentlich“ kaum bestreiten kann. Und viele so ungeheuer verständnisvolle Männer unterstützen Frauen auch gern darin.

Männer werden nur allzu eifrig für ihr „ja bekanntes“ „Steinzeitmännchenverhalten“ kritisiert, also ein biologisches – aber halt: doch nicht unbedingt – aber auf jeden Fall archaisches, überkommenes, blöd-traditionelles, gefälligst zu änderndes „Urverhalten“. Allermindestens darf frau sich darüber mächtig lustig machen.

Dass es ein genau entsprechendes Steinzeitweibchenverhalten geben könnte, also ein biologisch geprägtes, auf jeden Fall archaisches, vielleicht ja überkommens, blöd-traditionelles weibliches „Urverhalten“ – diese Feststellung ist geradezu verboten – wird geradezu als „frauenfeindlich“ hingestellt.

Dabei kann es, meiner Wahrnehmung nach, an der Tatsache eines solchen „Steinzeitweibchenschemas“ im Verhalten von Frauen nicht auch nur die geringste Spur eines Zweifels geben.

Im Verhalten von Tieren kann man deutlicheste Parallelen zu einem bestimmten typisch männlichen und typisch weiblichen Verhaltensschema bei Menschen sehen. Aber biologisch fundierte Verhaltensschemata von Frauen und Männer werden vom orthodoxen Feminismus ja sowieso völlig geleugnet. Besonders aber wird es geradezu als Unding hingestellt, bei Frauen ein solches Verhaltensschema festzustellen.

Dabei gehört das Unschuldsgetue vieler Frauen wahrscheinlich selbst zu diesem Verhaltenschema.

Gut, die meisten Menschen leben heute in der Stadt, das Fernsehen wurde abgemeldet, sodass man auch nicht in der Lage ist, sich einmal eine handelsübliche Tierdokumentation anzusehen. Bei fast jeder Tierart gibt es ein aktives, offensives, umwerbendens bzw. umkämpfendes Verhaltensschema des männlichen Parts – und ein entsprechendes passiv-defenisiv-selektives, sich umwerben-lassendes, sich umkämpfen-lassendes Verhaltenschema des weiblichen Parts.

Jeder Städter kann diese Verhaltensschemata deutlich beobachten bei den Stadttauben, die wohl in allen deutschen Innenstädten vertreten sind. Das Männchen plustert sich auf, führt ein („albernes“) Tänzchen auf, „belästigt“ das Weibchen auch ein Stück weit, indem es sich stark nähert und auch in den Weg stellt. Das Weibchen tut zunächst völlig unbeteiligt oder genervt und bedrängt. Das Männchen versucht es weiter und mit einigem Glück gelingt es ihm, ein Weibchen dazu zu bringen sich hinzusetzen – was offensichtlich dann ein Signal zu Kopulation ist.

Wer das noch nicht näher beobachtet hat, möge das ruhig mal tun!

Aber was soll nun menschliches Verhalten nun im entferntesten mit diesem Verhalten von dummen Tauben zu tun haben? – Die Evolutionsbiologie wird scheinbar nicht nur von irgendwelchen religiösen Fundamentalisten in Amerika bestritten.

Punkt ist natürlich nicht nur, dass Tauben sich nach solchen Verhaltensschemata verhalten und dass man bei vielen, vielen Tierarten Ähnliches beobachten kann. Punkt ist, dass man eben bei Menschen ganz ähnliche Verhaltensschemata von Männner UND FRAUEN wahrnehmen kann, WENN MAN DIE NUR WAHRNEHMEN WILL.

Aber die „Biologismus“-Theorie des Feminismus verbietet natürlich eine solche Wahrnehmung. Und auch sonst neigen viele Frauen dazu, eine solche Wahrnehmung weit von sich zu weisen – wie gesagt: das könnte selbst ein Bestandteil des genannten Verhaltensschemas sein.

Denn Passivität heißt auch, dass man sich als nicht verantwortlich sieht, für das was geschieht.

Und viele Männer sind nur allzu schnell bereit, alle Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen – gerade weil da das offensive und umwerbende Verhaltensschema eine relevante Rolle spielt.

Die Biologie wird einfach nur geleugnet – und besonders die Biologie im weiblichen Verhalten.

Geschlechterfeindschaft

Die Sexualfeindschaft ist es mMn ganz banal und klassisch, die wesentlich für die „Geschlechterfeindschaft“ in beiderlei Richtungen verantwortlich ist: die Misogynie (Frauenhass) und die kein bisschen weniger präsente Misandrie (Männerhass).

Man hat ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität, zu den eigenen auftretenden Triebwünschen und macht die „lieben Mitmenschen“ für diese auftretenden Triebwünsche verantwortlich. Zunächst sind das vor allem die Mitmenschen, die Ziele (oder nach Freud „Objekte“) der eigenen Triebwünsche sind. Mit sieht diese Mitmenschen als die verruchten und verderblichen Verführer und Verleiter, diejenigen, die für die bösen eigenen Triebwünsche die eigentliche Verantwortung tragen.

Klassischer- und traditionellerweise wurden vor allem Frauen von Männern so gesehen bzw. hingestellt. Schon in der in unserer christlichen Kultur außerordentlich einflussreichen Geschichte von Adam, der von Eva den verbotenen Apfel gereicht bekommt, spielt genau dieser Effekt die entscheidende Rolle. Eine Minderwertigkeit des weiblichen Geschlechts wurde dann in Folge sehr oft mit der Sicht auf die Frau als das verderbte Verführerinnengeschlecht begründet – nicht selten auch konkret auf Adam und Eva und die Erbsünde verwiesen.

Wenn ein dann neuzeitlich irgendwann auftretender Feminismus diese Sicht auf Frauen kritisiert hat, hat er damit recht gehabt!

Allerdings hat auch die Misandrie (der Männerhass) eine ziemlich lange Tradition. Schon im 18. Jahrhundert kommt er deutlich in Literatur und Philosophie zum Vorschein. Auch hier spielt die Sicht auf den Mann als das tierische und triebhafte Wesen eine entscheidende Rolle. Bemerkenswert ist hier, dass sich vor allem auch – aber doch nicht nur – männliche Philosophen und Literaten mit diesem Denken hervorgetan haben.

Das liegt daran, dass man innerhalb des oben angesprochenen psychologischen Mechanismus nicht nur gern das andere Geschlecht (bzw. das Geschlecht, das Objekt der eigenen Triebwünsche ist) für die eigenen Triebwünsche verantwortlich macht, sondern gern auch die Menschen als besonders triebhaft usw. sieht bzw. darstellt, die als Rivalen bei den eigenen Triebwünschen auftauchen. (Man projiziert auch hier die eigenen Triebwünsche auf die anderen – und verurteilt sie bei den anderen.)

Diesen Effekt gibt es durchaus auch bei Frauen, die andere Frauen als besonders im üblen Sinne triebhaft usw. („Schlampen“ usw.) hinstellen. Selten ist auch das ganz gar nicht!

Aber auch weibliche Misandrie Männern gegenüber wird sicherlich so ganz neu nicht sein. In einer Welt, die von Triebfeindlichkeit bestimmt war, ist sie (im Sinne des obigen Effekts) auch einfach logisch.

Der Feminismus macht schließlich diese weibliche Misandrie Männern gegenüber zunehmend einem seiner Kernthemen. Und ab da hat der Feminismus nicht mehr recht! – Die weibliche Geschlechterfeindschaft Männern gegenüber unterliegt dem selben Mechanismus wie die männliche Geschlechterfeindschaft Frauen gegenüber (und wahrscheinlich kommt auch die Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen beiderlei Geschlechts aus genau der selben Ecke).

Mann/ frau hat ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität und verurteilt deswegen – quasi stellvertretend – die Sexualität der anderen.

Aber, wird man sagen, wie kann das sein, dass solche Effekte heute immer noch eine so entscheidende Rolle spielen, wo wir (zumindest in den westlichen Industrieländern) doch nun ein so offenes und unverstelltes Verhältnis zur Sexualität haben? – Vermutlich, weil das Letztere schlicht und einfach nicht so ist!

Der zurückhaltende Mann

Ich, der Autor dieses Blogs, schreibe hier sicherlich meine „Theorien“ oder Wahrnehmungen auf aus einer bestimmten persönlichen Perspektive. Und das ist sicherlich die Perspektive eines traditionell Frauen gebenüber eher zurückhaltenden Mannes – der es vielleicht mit zunehmendem Lebensalter geschafft hat, diese Zurückhaltenheit zumindest partiell doch zu überwinden.

Wenn man die Thesen dieses Blogs in irgend welchen Internetforen vertritt, in denen man auch auf viele Profeministen oder „Mainstream-manchmal-Feministen“ trifft, bekommt man des öfteren mitgeteilt, die geschilderten Dinge seien nicht ein gesellschaftliches Problem, sondern ein ganz individuelles. Diese Art der „Argumtentation“ ist ja eine ganz klassische – die sich bemerkenswerterweise gerade auch Feministinnen anhören mussten oder zum Teil auch noch heute anhören müssen. – Eine Argumentation, die man gerne jeder Art von Denken gegenüber vorbringt, die die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse kritisiert.

Gerade als zurückhaltender Mann bemerkt man besonders stark, dass Frauen z.B. klar und eindeutig (jedenfalls vom stark beherrschenden Trend her) von Männern etwas anderes erwarten als Zurückhaltung – nämlich eben Aktivität und Offensivität. Zurückhaltende Männer werden von Frauen zum Teil als Männer gar nicht wahrgenommen – geschweige denn, dass sie eine ernsthafte „Chance“ bei Frauen hätten. Allermindestens ist die „Chance“ von nicht-zurückhaltenden Männern ein ganz erheblich höhere.

Dann bemüht man sich als zurückhaltender Mann diese Zurückhaltenheit – quasi mit schweißnasser Hand – zu überwinden – und man hat damit auch prompt gewisse Erfolge beim anderen Geschlecht. Ganz schnell kann es dabei aber auch wieder passieren, dass man von Frauen in die entsprechende Buhmannrolle hineingestellt wird (natürlich auch gerade dann, wenn an sich in der geforderten Offensivität nicht absolut elegant und geschickt anstellt, wie man es dann auch noch soll).

Gerade als tendentiell zurückhaltender Mann bemerkt man besonders stark, wie widerprüchlich, wie egozentrisch (dabei auch wie hoch) und wie scheinheilig weibliche Erwartungen an Männer sein können.

Aktivität und Offensivität ist gleichzeitig etwas, was Frauen massiv von Männern erwarten, ganz schnell ihnen aber auch zum Vorwurf machen. (Gleichzeitig streiten nicht wenige Frauen auch massiv ab, dass sie verstärkte Aktivität und Offensivität von Männern erwarten.)

Das prägt das Bild – gerade für die tendentiell eher zurückhaltenden Männer.

Die weniger zurückhaltenden Männer haben grundsätzlich zunächst mal weniger Probleme. Auch für sie kann es im Falle des Falles natürlich heikel werden, wenn die Frau die Offensivität dieser Männer – berechtigt oder auch weniger berechtigt – eben doch auch „zu viel“ wird. Aber dieser Männertyp blendet diese Gefahr eher aus. In der Regel hat er aber mehr „Erfolg“ bei den Frauen – kann sich meist mehr erlauben – ist meist auch ziemlich geschickt in seiner Offensivität.

Allerdings gehen die tatsächlich relevanten „Übergriffe“ gegen Frauen jedenfalls meiner Einschätzung nach auch gerade von diesem Männertyp aus.

Die Anzahl der eher zurückhaltenden Männer oder auch heimlich zurückhaltenden Männer (die – gerade als jüngere Männer – eine gewisse Schüchternheit durch besonders „cooles“ Getue zu überspielen versuchen) ist mMn aber auch nicht gerade klein. – Diese Männer werden durch feministischen Kampagnen à la „#metoo“ im Zweifel immer noch weiter verunsichert – und müssen sich oft dafür von Feministinnen noch verhöhnen lassen: „Männer haben Angst vor Frauen“ (Man fragt sich: was sollen sie denn sonst haben?)

Es wird mMn niemals legitim sein, dass Frauen einerseits Aktivität und Offensivität von Männern erwarten, andererseits ihnen im Falle des Falles so gut wie nicht zubilligen wollen. Nur leiden darunter (zunächst) nicht alle Männer gleich – das ist klar.