Männerverhöhnung ist meines Erachtens nach emotional gesehen der treffendste Ausdruck, für das was da stattfindet. Viele Männer empfinden das so – oder müssten das zumindest so empfinden, wenn ihnen nicht schon ausgiebig feministisch-politsch-korrekt der Kopf gewaschen worden wäre.
Männerverhöhnung ist es nicht, dass Männer von ihren traditionellen Geschlechterrollenschemata Abschied nehmen sollen, sondern dass sie das sollen, UND Frauen gleichzeitig in entscheidenden Bereichen massiv an ihren äquivalenten traditionellen Geschlechterrollenschemata festhalten bzw., wenn es ihnen denn gefällt, auf diese zurückgreifen (also das, was ich hier schon ein anderen Beiträgen widersprüchliche Erwartungen und rollenmäßige Rosinenpickerei genannt habe).
Männerverhöhnung ist es, wenn Frauen behaupten, die traditionellen Geschlechterrollen seien nur von Männern erfunden worden und zu verantworten, obwohl wahrscheinlich von Anbeginn an (ALLERMINDESTENS zur Hälfte auch) Frauen Männern bestimmte Rollen zugewiesen und damit Rollen geprägt haben. Ohne das Steinzeitweibchen, das mit Nachdruck die sexuell und emotional zu umwerbende Rolle einnimmt, und dem Männchen, das die dicksten Fleischbrocken vor die Höhle schleppt, deutlich den Vorzug gibt, wären die „traditionellen Geschlechterrollen“ nie entstanden, ohne dass Frauen bis heute immer wieder Männern massiv solche Signale gegeben hätten und geben, hätten sie sich nie erhalten.
Es ist Männerverhöhnung, wenn heute Frauen sich bitterböse beklagen, dass ja immer noch nicht mindestens 50 % der Karriereleiter in weiblicher Hand ist und mindestens 50% der Haus- und Kinderaufgaben von Männern erledigt wird, während sie wie selbstverständlich unruhig auf ihren Stühlen werden nur bei Männertypen wie George Clooney und ähnlichen und die entgegengesetzen Männertypen tendenziell deutlich verachten. Aber bezeichnenderweise sollen Männer, demütig zu Boden guckend, Sexuelles und ähnliches nicht so wichtig nehmen – wodurch dann ja auch dieses Problem nicht so wichtig ist.
Ich glaube tatsächlich, dass viele Männer (auch unterbewusst) nur deshalb so karriereorientiert sind, weil sie (und zwar völlig zu Recht) glauben, so gerade bei Frauen als „richtige Männer“ zu gelten – und ohne das eben nicht.
Männerverhöhnung ist es, wenn Frauen sich Männern emotional und sexuell scheinheilig verhalten (wie hier auch in anderen Beiträgen schon beschrieben) – aber auch wenn Frauen meinen, über die Bereiche Emotionalität und Sexualität allein bestimmen zu können, bestimmen zu können was richtig und falsch zu fühlen und richtig und falsch zu begehren ist, wenn Frauen femizentrisch glauben, das Recht zu haben, allein und einseitig die gültigen Spielregeln in diesen Bereichen festlegen zu können. Sie glauben das übrigens vor allem, weil sie eben nach den traditionellen Geschlechterrollen das zu-unwerbende Geschlecht sind: und dann „will“ eben der Mann „etwas“ von der Frau und (angeblich) nicht umgekehrt. Und damit hat eben nur die Frau das Recht, Bedingungen zu stellen.