Der Feminismus ist sexualfeindlich

Der Feminismus ist sexualfeindlich. Allein das ist für mich schon ein entscheidender Grund feminismuskritisch zu sein. Denn eine entspannte Haltung zur eigenen und fremden Sexualität gehört für mich zum aufgeklärten Denken.

Der Feminismus ist sexualfeindlich. Es gibt natürlich auch andere feministische Denkrichtungen, die sich aber gegen die herrschende kaum durchsetzen können. Was herrscht, ist in Deutschland z.B. der „PorNO“-Feminismus von Frau Schwarzer und ähnlichen.

Gut, auch der ist jedenfalls seinem Selbstverständnis nach nicht sexualfeindlich, aber diesem Selbstverständnis muss man mMn sehr kritisch gegenüber stehen. Jedenfalls darf die Frau hier auf gar keinen Fall „Sexualobjekt“ sein, was in meinen Augen (effektiv) eine sehr starke Einschränkung darstellt.

Natürliche Sexualität kommt für mich ohne das „Sexualobjekt“ nicht aus (wobei selbstverständlich auch der Mann Sexualobjekt für die Frau sein darf). Sexuelle Liberalität bedeutet, dass Begehren weitestgehend etwas völlig legitimes ist. Zu diesem Begehren gehört ein Objekt des Begehrens.

Wie sollte die „objektlose“ Sexualität denn aussehen? Selbst, wenn man einen Menschen liebt (auch mit der „Liebe“ hat der herrschende Feminismus ja aber so seine Schwierigkeiten), wird wohl kaum das Begehren eine große Chance haben, wenn man diesen geliebten Menschen nur idealisiert und nicht eben auch „geil“ findet (finden darf).

Wenn ein Mann dann eben in diesem Sinne eine oder sogar – böse, böse – verschiedene, mehrere Frauen, die attraktiv sind, sich irgendwie attraktiv inszenieren, schlicht begehrenswert findet, bekommt er den „moralischen Zeigefinger“ gezeigt – was aber mit Sexualmoral nichts zu tun haben soll. Oft genug wird dann auch so was gesagt wie: das hat nichts mit Sex und nichts mit Lust zu tun, sondern nur mit Macht – obwohl das ganz oft schlicht nicht stimmt.

(Als Mann hat man ganz im Gegensatz dazu den Eindruck, dass es gerade Frauen sind, die Machtdenken in die Dinge hineinmischen. Die männliche Sexualität und Lust ist oft ziemlich naiv und direkt, während die Frauen oft genug dann eine Art Gesellschaftsspiel daraus machen.)

Für den herrschenden Feminismus ist im Prinzip jedes männliche die-Frau-geil-finden inakzeptabel. Oft genug ist sogar von „Gewalt“ die Rede – auch wenn der gesunde Menschenverstand da vielfach gar keine Gewalt erkennen kann. Aber der Gewaltbegriff wird eben entsprechend weit gefasst und auch einperspektivisch weit gefasst: Gewalt ist da schlicht alles was (diese Damen und Herren) eben stört.

Erstes Feindbild-Symbol für diesen Feminismus ist bekannterweise die Pornographie. Frau Schwarzer ist bei keinem Thema eifriger, als bei diesem. Wobei es erklärtermaßen nicht nur um Pornographie geht, sondern um die ihr zugrundeliegende Denke: Lust, Begehren, Geilheit, einen Menschen (auch) als Sexualobjekt zu sehen als etwas legitimes und natürliches zu sehen – und das nicht nur in einem ganz, ganz engen Rahmen.

Der Feminismus ist in unserer heutigen Gesellschaft mMn sogar der entscheidende Pol für Sexualfeindlichkeit. Denn die konservative Sexualmoral hätte für sich allein heute überhaupt keine relevante Kraft mehr.

Nur eine kleine Minderheit mag heute noch glauben, dass Wollust eine Todsünde ist und einem dafür das Fegefeuer blüht.

Aber dass (angeblich) die Würde der Frau dadurch schwer beschädigt wird, dass Männer sie „zum Sexualobjekt degradieren“, verleiht der traditionellen Sexualfeindlichkeit eine ganz neue moralische Kraft – die sie sonst wahrscheinlich kaum hätte.

 

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ERGÄNZUNG:

In unserem Kulturkreis äußerte sich Sexualfeindlichkeit immer in Form von Doppelmoral und Scheinheiligkeiten und nicht in Form von quasi linearer Sexualunterdrückung auf der ganzen Linie.

Im diesbezüglich berüchtigten viktorianischen Zeitalter brauchte z.B. die Obrigkeit „Kannonenfutter“, und damit dennoch auch Sexualität, die dann für die „Erzeugung“ dieses Kanonenfutters nötig war. Übrigens waren damals z.B. auch extrem tiefe Dekoltees Mode bei den Damen, die sich solche Kleider leisten konnten. Trotzdem gilt die Zeit zu Recht als im Endeffekt sehr prüde.

Auch heute gibt es trotz allem (vielleicht ja verzichtbarem) „coolen“ und pseudo-liberalen Getues eben viel solche Doppelmoral und Scheinheiligkeit. Früher richtete sich die allerdings eher gegen Frauen, heute jedenfalls meiner Meinung nach eher gegen Männer!

Gerade in den USA kann man da das Gegenüberstehen von völlig Gegensätzlichem im Umgang mit Sexualität recht gut beobachten (z.B. „Springbreak“-Orgien vs. Psychiatrieeinweisungen für doktorspielende Kinder usw. usw.) – aber auch hier!

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